Montag, 26. Dezember 2011

Denn es Weihnachtet sehr

Am Arsch die Waldfee.

Das Fest der Liebe, dass es eigentlich sein sollte ist es doch schon seit so langer Zeit nicht mehr. Man schenkt denen was, den man eigentlich nichts schenken will und die man wirklich liebt bekommen nichts. Für die bleibt dann nämlich kein Geld mehr, weil man der Verwandtschaft ja was tolles kaufen muss. Wenn man das nicht tut, ist man der ARSCH der Nation.
Ich wünsche mir eigentlich ein Weihnachten, an dem ich nicht hier hocken muss. Aber das kommt nicht, weil meine Eltern darauf bestehen, dass die "Familie" zusammen ist. Damit sind dann meine Schwester, Mutter, Vater und ich gemeint. Der Rest der Familie sieht das nämlich anders.

Mein Weihnachten sieht so aus, dass meine Schwester nach der Arbeit zu uns fährt. Wir sofort rausgehen, damit meine Mutter... oh Verzeihung, das Christkind, die Geschenke unter den Baum stellen kann. Dann kommen wir wider rein und plötzlich ist super tolle Weihnachtstimmung und alle haben sich lieb.
Dann gibt es Streit wegen irgend einem Scheiß. Es wird gegessen und jeder beschäftigt sich mit sich selber. Sis fährt wieder nach hause und Weihnachten ist offiziell vorbei.
Danach tun alle noch so, als wäre Weihnachtstimmung da. Deswegen gibt es dann wieder Streit.
Das geht drei Tage so. Morgens meistens schlimmer als abends, weil mein Vater sich am Abend denkt " trink ich doch mal zwei Flaschen Schnaps, so rein aus Spaß..."
Er wird dann nur nervig, aber schläft wenigstens schnell. Nur wenn er wieder aufwacht ist die Welt böse und er der einzige Mensch auf der Welt, der normal ist. Okay, dass ist seine Grundeinstellung, aber dann kommt sie zum Tragen.
Zur Anschauung mal ein Typischen "Sonntagmorgen-Frühstücksgespräch", die sind nicht anders als die Weihnachtsfrühstücksgepräche.
Ich: Esse nichts, weil kein Hunger und seit ein paar Tagen Magenschmerzen
Vater: Iss (eigentlich Ess, aber ich kenne so was wie Rechtschreibung und Grammatik) doch auch noch ein Brötchen! (Sarkastischer Unterton)
Ich: Nein, ich hab kein Hunger. Ich hab ja schon seit gestern Magenschmerzen.
Vater: Nicht seit gestern. Seit ZWEI Tagen schon.
Ich: Dann eben seit zwei Tagen schon.
Vater: dass kommt davon, das du die drei Tage davor wieder gehungert hast!
Ich zu Mutter: Ich geh hoch.
Vater: Du kannst auch ganz gehen! Ich brauch dich hier nicht... will dich nicht... Füße unterm Tisch... Blabla Schwall Schwall. (gekürzte Fassung) Du bist selber Schuld an deinen Magenproblemen.
Ich: Nein, bin ich nicht. (gehe hoch)

Ende!

Wunderschönes Weihnachtsfest noch.
Nja, um das zu verstehen sollte man wissen, dass ich eine ganze Zeit lang untergewichtig war. Stress in der Schule (Mobing) Stress zu hause (Vater + Sis = Mord- und Todschlag) und eine Schule, in der Arbeiten am Dach durchgeführt wurden (4 Jahre lang) mit Teer, um den Schimmel in so gut wie allen Klassenräumen entgegen zu wirken. Das waren alles Gründe dafür, dass ich regelmäßig gekotzt hab und mich manchmal vor Schmerzen nicht bewegen konnte. Unfähige Ärzte waren der Grund, dass ich im Krankenhaus war und nichts gefunden wurde. Deswegen wurde mir vorgeworfen ich simuliere nur.
In der Zeit hab ich stark abgenommen, aber dass meine Mutter in meinem Alter noch weniger gewogen hat und meine Schwester genau so dünn ist, wir außer Acht gelassen. Nein, ich bin ja magersüchtig.
Ich durfte nach dem Essen nicht auf die Toilette gehen und mir wird selbst heute noch nach jedem Essen auf den Teller geschaut.
Ich hab allerdings nie auf die Waage geschaut, mir nen Finger in den Hals geschoben oder übermäßig Sport getrieben. Gehungert hab ich auch nicht, nur wenn ich was gegessen habe, dann kam es auch vorne wieder raus.

Jetzt kann man sagen, dass das schon lange her ist und ich eigentlich darüber stehen müsste. Aber so ist das nicht. Der provoziert es immer weiter und irgendwann gehe selbst ich auf solche Dinge ein.
Wenn Alk im Spiel war, dann findet der bei jedem was. Egal wie lange es her ist. Kleinigkeiten, die man gesagt hat.
Man traut sich kaum noch was zu sagen.
Frohe Weihnachten!
ViDi